Wie verliere ich mich im Dschungel der Ölqualitäten….oder wie erkenne ich ein gutes ätherisches Öl

Ich wollt ja als nächstes verraten welche Öle ich nutze und woran man ein gutes ätherisches Öl erkennt.

Den ersten Teil mach ich kurz und schmerzlos 🙂
Ich nutz die Öle von Young Living.
Das ist eine amerikanische Firma, die gerade ihren Hauptsitz in Idaho (USA) hat mit eigenen Farmen in Nord- und Südamerika, Frankreich und Afrika.
Wenn ich also über Öle schreibe, meine ich diese und qualitativ gibt es schon für mich gefühlt Unterschiede zu anderen Firmen. Gefühlt, weil ich kein Labor habe und auch nicht Chemikerin bin und euch keine eigenen Laborbefunde liefern kann 😉

Woran erkennt man ein gutes Öl? Egal jetzt von welcher Firma.

Das sollte idealerweise auf der Flasche stehen:

  • Botanischer lateinischer Name
  • “100% naturreines ätherisches Öl”
  • Herkunftsland
  • Extraktionsmethode (Wasserdampfdestillation, Kaltpressung, Extraktion)
  • Verwendeter Pflanzenteil
  • Sicherheitshinweise (z.B. außer Reichweite von Kindern aufbewahren, Nicht zur inneren Anwendung etc.)
  • Anwendung (z.B. zur Raumbeduftung)
  • EG-Nummer / Lot Nr. / Verwenden bis

Zudem ist es auch gut sich über die Firma zu erkundigen:

  • hat die Firma ihre eigenen Farmen auf denen pestizidfrei angebaut wird?
  • Kann die Firma den Werdegang des Öls genau verfolgen? Also vom Anbau, bis in die Flasche?
  • darf man als Kunde die Farmen besuchen und vielleicht sogar bei der Ernte helfen?
  • werden die Produkte regelmäßig unabhängig geprüft?
  • werden die Essenzen durch chirale Gaschromatographie regelmäßig geprüft und kann man die Ergebnisse einsehen?
  • sind Produkte manchmal temporär ausverkauft? Ich finde es vertrauenserweckend, wenn Naturprodukte einfach mal alle sind. Nicht jede Ernte ist gleich, weil jedes Jahr andere Bedingungen (Wetter, Boden, etc.) mit sich bringt.

Man kann natürlich auch die Öle untereinander vergleichen. Ich finde hochwertigere Öle haben einen “runderen” Geruch. Sie “strahlen” etwas aus und haben Seele. Öle, die in irgendeiner Form nicht rein sind machen einen “stumpfen” Eindruck. Das ist natürlich sehr subjektiv, weil jeder ein anderes Empfinden hat. Wenn ihr aber mal die Gelegenheit bekommt, probiert es unbedingt aus! Meist ist der persönliche Eindruck, egal welche Worte euch dazu einfallen, sehr eindeutig!

Ob es reine ätherische Öle sind kann man auch mit einem weißen Stück Papier testen. Gib einfach einen Tropfen auf das Papier. Wenn es rein ist bleibt kein Fettfleck zurück, nachdem das Öl verflogen ist. Bleibt einer, ist es gestreckt. (Außer es sind Ölmischungen, die als Trägeröl ein fettes Öl beinhalten.)

Auch die Farbe und die Konsistenz geben Aufschluß über die Qualität. Hier mal eine kleine Auswahl: Deutsche Kamille ist tiefblau, Orange sieht orange aus, Zitrone gelb, Sandelholz und Myrrhe ist ein harziges Öl und dickflüssig und hat eine fast goldene Farbe.

Wichtig ist auch zu schauen wie das Öl gewonnen wird. Zum einen gibt es Dampfdestillation. Hier durchdringt der heiße Dampf die Pflanzenteile und das ätherische Öl verbindet sich mit dem Wasser und tritt aus. Öl und Wasser werden dann wieder voneinander getrennt. Das Wasser nennt man Hydrolat und kann man in der Kosmetik einsetzen.
Zitrusdüfte werden meist kaltgepresst.
Einige Öle werden mit Alkohol extrahiert (Absolue). Diese Öle kann man dann nicht einnehmen. Das betrifft z.b. zum Teil Rose.

Ätherische Öle sind teuer (z.B. Rose: 1 Liter ätherisches Öl braucht 5000 kg handgepflückte Blütenblätter), deswegen werden sie gern chemisch hergestellt. Oft ist das Öl dann recht billig und riecht entweder fad, oder aufdringlich. Manchmal sind die Imitationen heutzutage aber so gut, dass auch eine geübte Nase das Echte vom Unechten nicht mehr unterscheiden kann. Da hilft dann nur eine Laboruntersuchung.
In manchen Ölmischungen ist auch anstelle von Lavendel Lavandin enthalten. Lavandin gilt als qualitativ minderwertiger, weil es eine Kreuzung aus dem echten Lavendel und dem Speiklavendel darstellt. Die allgemeine Meinung ist, dass diesem Öl die Heilkräfte abgehen. Mittlerweile gibt es aber Stimmen,die diesem Öl ein anderes Spektrum an Wirkung, als dem klassischen Lavendel zuordnen. Ein Blick auf das Flaschenetikett ist aber auf jeden Fall sinnvoll. Wenn ich echten Lavendel kaufe, sollte auch echter Lavendel drin sein.
Rose wird manchmal mit Geranie gestreckt, Sandelholz mit Amyris und es gibt da noch ein paar Beispiele mehr.

Öle wie Erbeere, Kiwi, Maracuja, Marzipan, Mandelblüte, Opium, Pfirsich, Waldmeister etc. sind chemisch hergestellt. Sowas würde ich noch nicht mal in die Duftlampe, oder den Diffuser geben. Diese “Öle” sind hochgradig gesundheitsschädlich!
 

So, das war doch jetzt einiges an Info fürs Erste.
Ich hoffe es gibt euch einen Einblick und wer von euch Auskennerfüchsen Fehler entdeckt, oder Ergänzungen hat sagt mir bitte Bescheid, oder hinterlässt einen Kommentar 🙂

Einen schönen Abend euch und dufte Grüße
Kati